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Description

FE 07.0293/2017/EGB Entwicklung eines Prüfverfahrens zur Beurteilung des Kälteverhaltens von Bitumen. Die Untersuchung der Bindemitteleigenschaften im Rahmen der Kontrollprüfung am Asphaltmischgut beschränkt sich im Wesentlichen auf die Bestimmung des Erweichungspunktes Ring und Kugel. Durch die thermisch-oxidative Beanspruchung während des Herstellungsprozesses des Asphalts kommt es in der Regel zu einer Zunahme der Temperatur des Erweichungspunktes. Werden die festgelegten Grenzwerte überschritten, dann wird von einer nicht sachgemäßen Handhabung der Baustoffe ausgegangen, die eine Versprödung des Materials bewirkt und die Kälteeigenschaften negativ verändern kann. Bei Verwendung von modifizierten Bindemitteln führt der Rückschluss einer im oberen Temperaturbereich gemessenen Bindemitteleigenschaft auf das Tieftemperaturverhalten zu einer Fehlinterpretation. Die Prüfung des Kälteverhaltens von bitumenhaltigen Bindemitteln während der Kontrollprüfung am Asphaltmischgut durch den Brechpunkt nach Fraaß ist aufgrund der unsicheren Präzision des Prüfverfahrens nicht zielführend. Für die Prüfung der Kälteeigenschaften mittels Biegebalkenrheometer sind größere Probenmengen erforderlich, die zunächst sehr aufwändig aus dem Asphalt rückgewonnen werden müssen. Es soll ein geeignetes Prüfverfahren zur Beurteilung des Relaxations- oder Retardationsverhaltens von Bitumen bei tiefen Temperaturen entwickelt werden. Mit den zu erwartenden Ergebnissen dieser Forschungsarbeit besteht die Möglichkeit, die Kälteeigenschaften des verwendeten bitumenhaltigen Bindemittels besser beurteilen zu können. Durch eine verbesserte Qualitätskontrolle sollte ein wichtiger Beitrag zur Dauerhaftigkeit von Asphaltbefestigungen erzielt werden. Weiterhin sind aus den Ergebnissen dieses Forschungsprojektes über die Bestimmung der Bindemitteleigenschaften bei tiefen Temperaturen Erkenntnisse für die zukünftige europäische Normungsarbeit und die Erstellung nationaler Regelwerke abzuleiten.